Vorsichtiger Start in die Rudersaison

Bericht der Landeszeitung am 4. Mai 2020

Endlich zurück auf dem Wasser

Ruderer des LRC Wiking starten schon heute ins Training – mit Einschränkungen

Lüneburg. Darauf haben sie sehnsüchtig gewartet: Mit einem Lächeln im Gesicht lassen Lena (14) und Stina (13) Dreeßen ihr Ruderboot auf die Ilmenau. „Das ist die totale Freude“, sind sich die Schwestern einig. Bereits vor dem 6. Mai können die Athleten des LRC Wiking ihre Leidenschaft wieder ausüben. Der Verein hatte beim Ordnungsamt des Landkreises eine vorzeitige Sondergenehmigung erwirkt, nachdem auch private Bootsverleihe ihren Betrieb aufgenommen hatten. Heute startet der Trainingsbetrieb – mit Einschränkungen.

Rudern in Zeiten von Corona – das bedeutet einen enormen Organisationsaufwand. Die Verantwortlichen haben einen Handlungskatalog erarbeitet: Gerudert wird nur im Einer, nur fünf Sportler inklusive Trainer dürfen gleichzeitig auf dem Gelände des LRC Wiking sein. „Sie haben 30 Minuten, um Boote aus der Halle zu holen und abzulegen, alles im Mindestabstand von 1,5 Metern zueinander“, erklärt Trainerin Larissa Vent. Dann kommt das nächste Team.

Vereinsheim, Kraftraum und sanitäre Anlagen bleiben gesperrt. „Zum Glück haben wir ein Waschbecken in der Halle, um Hygienemaßnahmen zu ermöglichen“, so Vent. Penibel müssen auch Rollsitze der Boote sowie Griffe der Skulls nach dem Training desinfiziert werden. Zusammensitzen ist dann nicht mehr drin, schnell müssen die Teams das Gelände wieder verlassen. „Das widerspricht natürlich unserem Gedanken, Rudern als Teamsport zu fördern, aber die Gesundheit geht vor.“

Trotz der Auflagen ist Justus Bormann froh: „Auf dem Wasser ist es ein ganz anderes Gefühl als auf dem Ergometer allein zu Hause“, freut sich der 14-Jährige. Er und Lena Dreeßen sind in der Leistungsgruppe, statt acht Trainingseinheiten im Sommer machen sie nun zwei in der Woche. Das reicht vorerst, die Saison ist bis August gestrichen. „Normal wären jetzt die Regatten losgegangen. Nun können wir durchatmen, müssen nicht auf hohem Level trainieren“, ist Vent froh.

Aus dieser Situation will Wiking so viel Positives wie möglich ziehen: „Uns ist ganz wichtig, dass wir jetzt allen im Verein das Rudern ermöglichen, nicht nur unseren Leistungssportlern. Sowohl die Junioren als auch die Senioren sollen wieder zusammenkommen“, erläutert die Trainerin, die noch auf eine gemeinsame Regatta im Herbst hofft.“

Schon länger wieder auf dem Wasser sind die Mitglieder des Lüneburger Kanuclubs – in Kleinstgruppen. ,,Zu zweit und wenn sie aus einer Familie stammen, auch mit mehreren. Mit Training aber hat das wenig zu tun“, versichert Sportwart Thomas Meyer-Enzl. Der Verein wolle schnell prüfen, wie die Lockerungen umzusetzen sind. Meyer-Enzl ist zuversichtlich: ,,Abstand können wir auf dem Wasser wunderbar einhalten.“ kab

Versandt mit der LZ ePaper-App

Zurück